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Eine hervorragende Bröschüre für alle Frauen, die schon lange mit Lichen sclerosus leben. Aber auch für jene, die erst kürzlich die Diagnose bekommen haben oder passende Symptome wie wiederkehrenden vulvären Juckreiz, vulvo- vaginales Brennen, Hautrisse bzw. häufige Symptome einer Harnwegsinfektion haben, ist diese Broschüre sehr informativ und emphatisch gestaltet.

PDF zu Lichen sclerosus

Ende September 2019 gab es eine sehr interessante interdisziplinäre Fortbildung zum Thema Vulvaerkrankungen in Graz.
Ich habe täglich und oft mit Beschwerden im Bereich des äußeren Genitales in der Ordination zu tun. Viele Frauen leiden unter wiederkehrendem Brennen der großen und kleinen Labien, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr sowie Juckreiz und Hautausschlägen vom Venushügel bis zum Anus (Anogenitalregion). Oft werden die Symptome bereits von Haus aus als Pilzinfektion eingeordnet und auch lange in Eigenregie therapiert.Tatsächlich stecken nicht selten andere Erkrankungen wie Lichen sclerosus, Lichen ruber, Lichen planus, anogenitale Neuroderrmitis und Proriasis genitalis oder unspezifische Entzündungen (Vulvitis) dahinter. Die Diagnose wird manchmal auch nur mit einer Biopsie gesichert, die ich in der Ordination oder gegebenenfalls auch unter Narkose im Krankenhaus durchführen kann.

Die feingewebliche Aufarbeitung wird im Labor Ulm von auf Hauterkrankungen spezialisierten Pathologen Dr. Babak Monshi-Itzlinger und Prof. Dr. Johann Feichtinger, die ich beide bereits in der Rudolfstifung Wien kennengelernt habe, durchgeführt.

Wichtig ist, dass jeder länger bestehende Vulva Juckreiz und jedes Vulva Brennen abgeklärt werden soll, denn NICHT ALLES, WAS JUCKT IST EIN PILZ.

In der Pubertät gerät das Leben ziemlich aus den gewohnten Bahnen, alles wird auf den Kopf gestellt: Sexualhormone, Wachstumshormone, Veränderungen des Körpers, des Gehirns und des Gefühlslebens speien eine Rolle.

Bei der PIKÖ- Fachtagung am 14.4.2018 in Linz wurde dieses Thema von verschiedenen Seiten beleuchtet; ExpertInnen aus Psychologie, Gynäkologie sowie Kinder-, und Jugendendokrinologie warfen einen gesamtheitlichen Blick auf dieses Thema.

Das PIKÖ-Team (Plattform für interdisziplinäre Kinder und Jugendgynäkologie Österreich) veranstaltet regelmäßig interessante Veranstaltungen und Fortbildung für Ärzte.

In meiner Ordination biete ich die Abklärung und Therapie von Blutungsunregelmässigkeiten bzw. Zyklusstörungen, Diagnose und Therapie von Hyperandrogenämie bzw. PCO und Hyperprolaktinämie, sowie Information und Beratung zu sicherer und individueller Verhütung bzw. Kontrazeption an.

Die Österreichisch Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe( ÖGGG) empfiehlt bezüglich der Prophylaxe der Neugeborenensepsis durch Streptokokken der Gruppe B (GBS) gemäß AWMF Leitlinien ein Sreening aller Schwangeren zwischen der 35.- und 37. SSW auf GBS sowie gegebenenfalls eine Antibiotikabehandlung der Mutter unter der Geburt.

Streptokokken der serologischen Gruppe B sind nach wie vor eine der häufigsten Ursachen für schwere Infektionen des Neugeborenen. Alle Schwangeren sollen zwischen 35 + 0 und 37 + 0 SSW darauf untersucht werden. Durch eine Abstrich von Scheideneingang kann bereits zu diesem Zeitpunkt eine Aussage über den vermutlichen GBS-Kolonisierungsstatus am errechneten Geburtstermin gemacht werden.

In meiner Ordination biete ich die Durchführung des Abstriches an. Es handelt sich bei dem Untersuchungsverfahren nicht um einen Schnelltest, da dieser weinig sensibel ist, sondern um eine bakteriologische Kultur, die  im Labororatorium Dr. Kosak in 1090 Wien angelegt wird. Das Ergebnis kann nach spätestens 10 Tagen abgeholt und besprochen werden.

Die Leitlinie ist nachzulesen unter :

Zurzeit wird die Gebärmutterhalskrebsvorsorge in vielen Ländern neu gestaltet und die Testung auf Humane Papillomaviren (HPV) neu gestaltet.

Bislang war der PAP- Abstrich der Goldstandard in der Vorsorge zur Erkennung von Gebärmutterhalskrebs und dessen Vorstufen.

Seit Juli 2018 gibt es auch in Österreich neue Empfehlungen für die Gebärmutterhalskrebsvorsorge. Die österreichischen Leitlinien integrieren die Empfehlung für die HPV- Testung in das gültige Vorsorgeprogramm.

Das HPV Screening wird wie ein normaler Abstrich in meiner Ordination abgenommen und im Labor ausgewertet. Ich empfehle es ab dem 30. Lebensjahr für alle Frauen, auch für Frauen mit vorliegender HPV Impfung und ohne Altersobergrenze alle 3 Jahre durchzuführen.

Nachzulesen unter

Auf der österreichischen Jahrestagung für Gynäkologie und Geburtshilfe in Salzburg vom 30.5. bis 2.6.2018 wurde wiederum die Empfehlung des Clamydienscreenings für junge Frauen ausgesprochen. Die Infektion mit Clamydia trachomatis gehört zu den häufigsten sexuell übertragbaren Infektionen. Sie läuft in den meisten Fällen zunächst asymptomatisch ab. 5% der unter 25 Jährigen Frauen waren bei in anderen EU Ländern durchgeführten Screeningtests positiv. Unerkannte Infektionen können zu akuten und chronischen Infektionen des inneren Genitalbereichs, zu Unfruchtbarkeit und zu Komplikationen um die Geburt führen.
Die Testung auf Clamydien ist in der Ordination möglich.

Da Beckenbodenprobleme mit oder ohne Harnverlust ein sehr häufiger Grund für eine Konsultation in meiner Ordination sind, habe ich mich diesbezüglich bei aktuellen
physiotherapeutischen Ansätze umgesehen.

Es gibt für PhysiotherapeutInnen eine spezielle Ausbildung für Beckenbodenpalpation nach dem PERFect Schema, die meiner Meinung nach ideal für das richtige Erlernen der Beckenbodengymnastik geeignet ist. Das richtige Erlernen der willkürlichen Anspannung des Beckenbodens ist nicht nur für die Kontinenz, sondern auch für die Körperhaltung und das sexuelle Erleben von großer Wichtigkeit.

Unter der homepage der Physio Austria und der Inkontinenzgesellschaft findet man die aktuelle TherapeutInnenliste:

Am 18. und 19. April war ich mit meiner Kollegin Dr. Camilla Wiesenthal beim internationalen IOTA Kongress in Leuven/Belgien.
Die IOTA (international Ovarian Tumor Analysis) ist eine internationale Forschergruppe, die eine Terminologie für Ultraschall Untersuchungen geschaffen hat, um Veränderungen an den Eierstöcken einheitlich zu beschreiben. So konnten in der Folge Daten gesammelt werden, die dieselbe Sprache sprechen. Das optimale Management von Cysten der Eierstöcke kann so – evidenzbasiert – immer öfter mit Ultraschallkontrollen alleine auskommen. Und wenn doch Operationen nötig sein sollten, können diese durch genaue Ultraschalluntersuchungen besser geplant werden.
Da asymptomatische Cysten einen der häufigsten Befunde in der gynäkologischen Praxis darstellen, ist es gut durch die neuesten Daten die Bestätigung zu haben, dass diese zum größten Teil gutartig sind und ein abwartendes kontrollierendes Vorgehen viele Komplikationen bei Operationen verhindern kann.

https://www.iotagroup.org/event/congress-2019

Die folgende Stellungnahme der österreichischen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe beleuchtet die viel gestellte Frage von Schwangeren: „muss ich auch eine FFP2 Maske tragen?, schade ich meinem Kind?“
Betrachtet man das relevant erhöhte Gesundheitsrisiko durch eine COVID-19 Erkrankung für Schwangere, muss zwischen den möglichen Nachteilen des Tragens einer FFP2-Maske und den Folgen einer Infektion abgewogen werden.

Stellungnahme ÖGGG

Bisher sah der österreichische Impfplan keine Möglichkeit für einen priorisierten Zugang von Schwangeren zur COVID-Impfung vor. Die Impfung war damit nur nach Risikoabschätzung mit niedergelassenen ÄrztInnen im Einzelfall möglich.  

Es gibt jedoch ein bewiesen erhöhtes Risiko für schwere Krankheitsverläufe bei Schwangeren mit Coronainfektion.

Vorliegende Daten zeigen zwar kein erhöhtes Risiko für Schwangere sich mit SARS-CoV-2 zu infizieren, es hat sich im Laufe der Pandemie jedoch herausgestellt, dass ihr Risiko schwere Erkrankungsverläufe zu entwickeln, höher ist, hier geht es z.B. um  ein mehrfach erhöhtes Risiko intensivpflichtig zu werden oder ein Frühgeburt zu haben. 

Das Nationale Impfgremium empfiehlt daher nun, Empfehlungen der Österreichischen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe ÖGGG sowie internationalen Fachgesellschaften  folgend, dass Schwangeren priorisiert geimpft werden, da sie eine besonders vulnerable und schützenswerte Personengruppe darstellen. Es ist auf Grund der jungen und limitierten Daten selbstverständlich, dass hier streng Nutzen und Risiko abzuwägen ist. 

Stellungnahme ÖGGG

Zu den üblichen Nebenwirkungen, die mit der Coronaimpfung verbunden sind, gehören, Schmerzen und Rötung an der Einstichstelle, Kopfschmerzen, Müdigkeit und Fieber. Aber auch Zyklusstörungen und Veränderungen des Menstruationszyklus kurz nach der Impfung werden berichtet und kann ich auch in meinem Patientenkollektiv bestätigen. Diese Veränderungen sind vorübergehend, meist treten sie 1-3 Monate nach der Impfung auf und vergehen dann wieder. Ähnliche Zyklusveränderungen treten auch nach anderen Impfungen, grippalen Infekten und Stress auf. Sie sind Zeichen einer Immunreaktion.  Wichtig ist es zu wissen, dass es keine Evidenz für langfristige Veränderungen im hormonellen Haushalt gibt oder Unfruchtbarkeit mit der Coronaimpfung assoziiert wäre.

Nachzulesen in vielen wissenschaftlichen Foren und Journalen:

Menstrual changes after covid-19 vaccination

Ich habe im Semester 2021/22  am PIKÖ-Lehrgang „Interdisziplinäre Kinder- und Jugendgynäkologie“ teilgenommen.
In den geblockten 3 Wochenenden konnte der Themenbereich intensiv von pädiatrischer, gynäkologischer, psychologischer und sozialer Seite bearbeitet werden.
Es wurden die physiologische Entwicklung und geeignete Untersuchungstechniken bei Kindern und Jugendlichen gezeigt. In den einzelnen Fachvorträgen ging es um die Bedeutung von der HPV Impfung, hormonelle Entwicklungen, Zyklus- und Blutungsstörungen in der Pubertät, Essstörungen, passende Verhütung sowie Schwangerschaften bei Teenagern.
Ein Block beinhaltete auch das große Thema des Opferschutzes, ein wichtiges Thema, das immer noch tabuisiert wird.

Meine, sowie alle Kontaktdaten von in Österreich tätigen KinderärztInnen und GynäkologInnen, die auf Kinder- und Jugendgynäkologie spezialisiert sind, sind in den Bereich „Arztsuche“ der Website https://www.pikoe.at/arztsuche/ der PIKÖ-Datenbank abrufbar.

Urkunde Dr. Monika Gadner